In der Umgangssprache bezeichnen Hämorrhoiden die vergrößerten und nach außen sichtbaren Gewebeteile des Schwellkörpers. Das sogenannte Hämorrhoidalleiden ist mit Beschwerden wie analen Blutungen und Nässen sowie Juckreiz und Stuhlschmieren verbunden und macht im fortgeschrittenem Stadium zumeist eine Hämorrhoiden-Behandlung nötig. Am häufigsten sind Menschen zwischen 45 und 65 Jahren betroffen.
Hämorrhoiden und vor allem das lästige Hämorrhoidalleiden werden immer noch in der Gesellschaft tabuisiert. Grund genug, um auf dieser Seite die wichtigsten Informationen zu Hämorrhoiden zusammenzutragen. Denn das Hämorrhoidalleiden ist besonders in den Industriestaaten weit verbreite Krankheit, allein Deutschland gibt es jährlich schätzungsweise dreieinhalb Millionen Menschen, die wegen Hämorrhoidalleidens behandelt werden.
Stadien des Hämorrhoidalleidens
Das Hämorrhoidalleiden wird in vier Grade unterteilt. Je nach Schweregrad unterscheiden sich die Symptome. Der britische Chirurg John Cedric Goligher hat ein Klassifizierungssystem eingeführt, dass die Symptome dieser Krankheit in vier Phasen unterteilt.
Wenn es Betroffenen peinlich ist, über ihr Problem mit dem Arzt zu sprechen, sollten sie einen Tabubruch vornehmen und im Sinne ihrer Gesundheit dafür sorgen, dass es ihnen bald besser gehen kann. Auch bei der Behandlung des Hämorrhoidalleidens gilt, dass der Erfolg einer Therapie bei den ersten Beschwerden mehr Aussicht auf Erfolg haben wird.
GRAD 1 Es treten in der Regel keine Schmerzen auf, manchmal zeigen sich hellroten Blutungen. |
GRAD 2 Es kommt zu Juckreiz, Brennen und leichten Blutungen. Betroffene haben außerdem das Gefühl, den Darm nicht mehr richtig entleeren zu können. |
BEHANDLUNG |
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GRAD 3 Es kann in diesem Stadium zu Nässen, Blutungen, Schleimabgang und Stuhlspuren in der Wäsche kommen. In dieser Phase können Hämorrhoiden außerdem erhebliche Schmerzen verursachen. |
GRAD 4 Es kann zu Juckreiz, Schmerzen, Blutungen und einem Fremdkörpergefühl kommen. Außerdem kann Stuhl aus dem Darm entweichen. |
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Ursachen von Hämorrhoiden
Obwohl etwa 70-80 % der deutschen Bevölkerung Hämorrhoiden-Komplikationen im Laufe ihres Lebens erfahren und es über 3,5 Millionen Hämorrhoiden-Behandlungen jährlich in Deutschland aufgrund dieser Problematik gibt, sind die Ursachen der Erkrankung noch weitgehend unbekannt. Die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie kam sogar zu dem Schluss, dass eine „valide epidemiologische Studien zur Prävalenz der Hämorrhoiden“ – also eine Studie, die sich mit der Häufigkeit von Hämorrhoiden – nicht vorliegt. Doch es gibt Risikofaktoren, die eine Erkrankung wahrscheinlicher machen. Dazu gehören Übergewicht, ein zu hoher Alkoholkonsum und eine Erkrankung der Leber.
Hämorrhoidalleiden treten zumeist im fortgeschrittenen Lebensalter auf. Vor dem 35. Lebensjahr sind Menschen selten betroffen. Frauen und Männer haben ein gleichermaßen hohes Risiko zu erkranken und unterziehen sich zu gleichen Teilen einer Hämorrhoiden-Behandlung. Ein Sonderfall stellt die Schwangerschaft dar. Viele schwangere Frauen entwickeln durch die hormonelle Umstellung im Körper und das Gewicht des Ungeborenen ein Hämorrhoidalleiden.
Eine erhebliche Rolle für die Erkrankung und den Verlauf scheint auch eine gewisse genetische Verlangung zu spielen. Besonders Personen mit Problemen im After, dem Mastdarm und einem hohen Druck im Bauch brauchen häufig auch eine Hämorrhoiden-Behandlung. Dabei konnte ein eindeutiger Zusammenhang zwischen chronischer Verstopfung (Obstipation) und notwendiger Hämorrhoiden-Behandlung in mehreren Studien belegt werden. Zudem wird vermutet, dass das Verhalten der Defäkation, welches durch die Verstopfung hervorgerufen wird, sich positiv auf die Bildung von Hämorrhoiden-Probleme auswirkt.
Darüber hinaus scheint auch die richtige Ernährung eine Rolle zu spielen, um Hämorrhoiden zu vermeiden. So leiden Afrikaner aus unterentwickelten Länder um ein Vielfaches seltener an Hämorrhoiden als Europäer und Amerikaner. Hierbei spielt die ballaststoffreiche Ernährung in unterentwickelten Ländern eine Rolle. Europäer und Amerikaner nehmen häufig zu wenig Ballaststoffe zu sich. Im Jahr 2005 konnte in einer französischen Studie nachgewiesen werden, dass scharfes Essen, große körperliche Anstrengung und ein erhöhter Alkoholkonsum sich negativ auf die Gesundheit auswirken und zu Hämorrhoiden-Behandlungen führen.
Anders als ursprünglich vermutet ist der Zusammenhang zwischen erhöhtem Körpergewicht und Hämorrhoiden-Leiden nur äußerst schwach ausgeprägt. Stress hat überraschenderweise sogar eine Schutzfunktion.
Behandlung von Hämorrhoiden
Grundsätzlich gehört die Behandlung von Hämorrhoidalleiden in die Hände eines erfahrenen Proktologen, also einem Spezialisten für Darmerkrankungen. Zur Linderung von Beschwerden lassen sich allerdings Maßnahmen ergreifen, mit denen Sie die Symptome bekämpfen können.
Versuchen Sie, durch regelmäßige Bewegung und Sport, eine gesunde, ausgewogene Speisen mit ausreichend Ballaststoffen und einem Flüssigkeitskonsum von mindestens zwei Litern täglich Verstopfungen zu vermeiden. Wenn der Stuhl weich ist lässt er sich besser und schmerzfrei ausscheiden. Um Reizungen und leichte Entzündungen zu behandeln können Sie sich ein Sitzbad mit Kamille machen, auch Zäpfchen oder Hämorrhoiden-Salben sind bei Reizungen eingesetzt werden.