HPV-Virus

Der HPV Virus: Hier finden Sie Informationen zu den wichtigsten Fragen, die zum Thema Papillomviren gestellt werden. Diese Viren stellen weltweit ein großes Problem dar und gelten generell als die am weitesten verbreitete sexuelle Krankheit. Viele Menschen wissen dabei nicht, dass dieser Virus auch ohne sexuellen Kontakt verbreitet werden kann. Es ist dabei sehr wichtig, sich über die verschiedenen Typen des HPV Virus im Klaren zu sein, denn nicht jeder davon ist auch schädlich oder krebserregend.

Was ist HPV?

HPV ist ein Virus, welcher sich auf der Haut bildet und sich vor allem in feuchten Membranen, wie zum Beispiel dem Rachen, Fingern, Nägeln, Anus und dem Gebärmutterhals einnistet. Es gibt über 100 verschiedene Variationen dieses Virus, von denen ungefähr 40 den genitalen Bereich angreifen. Die meisten dieser HPV-Typen rufen keinerlei Symptome beim Menschen hervor. Einige wenige können Feigwarzen entstehen lassen oder das Risiko von Krebs erhöhen. Dazu gehören zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs oder Kehlkopfkrebs. Eine Studie hat außerdem vor kurzem festgestellt, dass Papillomviren auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. HPV und seine 16 bzw. 18 Stränge, die dafür bekannt sind, fast alle Formen von Gebärmutterhalskrebs zu verursachen, können auch das Risiko für Kehlkopfkrebs erhöhen. JAMA hat im Januar 2012 eine Studie veröffentlicht, die bestätigt, dass Männer eher dazu tendieren sich mit diesem Virus oral anzustecken als Frauen. Allgemein ist HPV eine der am häufigsten vorkommenden, sexuell übertragbaren Krankheiten der Welt.

Wie überträgt sich HPV?

HPV kann auf verschiedenste Weisen übertragen werden. Der Unterschied zu anderen sexuell übertragbaren Viren (wie zum Beispiel HIV) ist, dass die Infektion nicht über Körperflüssigkeiten übertragen wird, sondern beim Kontakt mit der infizierten Haut. Daher schränkt auch ein Kondom nur bedingt das Risiko einer Ansteckung mit HPV ein. In eher seltenen Fällen kann dies zum Beispiel auch geschehen, wenn eine gesunde Person Handtücher oder Zahnbürsten mit einer infizierten Person teilt. Gerade offene Stellen in anfälligen Teilen der Haut, wie zum Beispiel nach einer Intimrasur, sind besonders anfällig für eine Infektion. Daher ist es allgemein ratsam, erst einige Tage nach der Intimrasur in das Schwimmbad oder die Sauna zu gehen. Generell haben Studien bestätigt, dass die Ansteckungsrate von HPV zwischen einer infizierten Person und einer gesunden Person bei ca. 20% innerhalb der ersten 6 Monate liegt. Dabei spielt es keine Rolle, ob der weibliche oder der männliche Partner infiziert war. Es wurde auch festgestellt, dass nur ca. 50% der infizierten Frauen natürliche Antikörper gegen HPV bilden. Dies könnte ein wichtiger Hinweis auf die Frage sein, warum so wenig Menschen eine Immunität zu den Papillomaviren bilden.

HPV und Gebärmutterhalskrebs

Humane Papillomaviren sind die Hauptverursacher von den am häufigsten vorkommenden Versionen von Gebärmutterhalskrebs, dem Plattenepithelkarzinom und dem Drüsenkrebs. Die Papillomviren, welche für die Bildung von Feigwarzen verantwortlich sind, sind nicht unbedingt krebserregend. Es gibt ungefähr 15 Typen des HPV Virus, die als sehr krebserregend gelten- wie zum Beispiel Typ 16 oder 18. Diese zwei Typen sind für ca. 7 von 10 Gebärmutterhalskrebsbildungen verantwortlich (70%). Wenn Sie sich regelmäßig mit den krebserregenden Typen des HPV anstecken, ist das Risiko höher, dass Sie auch den korrespondierenden Krebs bilden. Viele sexuell aktive Frauen kommen mindestens einmal in ihrem Leben mit Papillomviren in Kontakt. Die meisten dieser Viren sind harmlos und verschwinden von selbst. Aus diesem Grund müssen auch andere Faktoren mitspielen, um Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln. Wenn Männer Kondome während dem Sex benutzen, reduzieren sie effektiv das Risiko ihren weiblichen Partner anzustecken.

Was sind die Symptome von HPV?

In den meisten Fällen entwickeln infizierte Personen keine Symptome oder Gesundheitsprobleme. In ca. 90% der Infizierungen braucht der menschliche Körper ca. 2 Jahre um den Virus zu bekämpfen. Generell gibt es noch keine Studien, die bestätigen, welche der infizierten Personen auch Symptome entwickeln.

  • Spezielle Typen des HPV Virus können die Bildung von Genitalwarzen, auch Feigwarzen genannt, beeinflussen. Diese Viren können in seltenen Fällen auch Warzen im Rachenbereich verursachen. Die HPV Typen, die Feigwarzen entstehen lassen, sind die Typen 6 und 11. Diese führen im Normalfall nicht zu der Bildung von krebserregenden Zellen und können selbst zu Hause behandelt werden.
  • Andere Versionen von HPV können Körperzellen zur Mutation veranlassen und aus diesem Grund das Risiko von Krebs erhöhen. Diese HPV Typen können zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs verursachen. Dazu gehören die HPV Typen 16 und 18.

Wie wirkt HPV bei Männern?

Die meisten Männer, die den HPV Virus in sich tragen, entwickeln keine Symptome oder Gesundheitsprobleme. Manche Formen von HPV können allerdings die Bildung von Feigwarzen verursachen. Wieder andere Formen können Krebsformen wie zum Beispiel die des Rachens, Penis und Anus beeinflussen. Homosexuelle oder bisexuelle Männer haben ein circa 17-Mal höheres Risiko, Analkrebs zu entwickeln, also heterosexuelle Männer. Männer, die mit HIV infiziert sind, haben auch ein größeres Risiko, an Feigwarzen zu erkranken.

Wie lässt sich HPV behandeln?

Die meisten Menschen mit HPV zeigen keinerlei Symptome, und der Virus wird meistens innerhalb von 2 Jahren vom Körper bekämpft. Im Gegensatz zu anderen sexuell übertragbaren Krankheiten kann der HPV-Virus nicht mit Antibiotika bekämpft werden. Momentan gibt es keine bekannte Heilung für HPV. Die Behandlung von HPV ist stark davon abhängig, um welchen Typ des HPV es sich handelt. Falls es sich um HPV mit geringem Risiko handelt (wie zum Beispiel HPV, der Feigwarzen entstehen lässt), können dieses ganz einfach zu Hause oder vom Arzt entfernt werden.

Kann man sich gegen HPV impfen?

Derzeit gibt es in Deutschland zwei verschiedene Impfstoffe gegen den HPV-Virus. Einer dieser Impfstoffe bekämpft die Typen 16 und 18. Der stärkste Impfstoff richtet sich gegen alle 4 Typen, nämlich 6,11,16 und 18. Diese Impfstoffe sind extrem effektiv, können allerdings leider keine Heilmethode für bereits infizierte Personen darstellen.

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